Hallo, wir sind die Geschwister Jennifer und Sarah und schon mehrere Jahre in der Pflege tätig als Pflegeassistentinnen. Die neue generalistische Pflegeausbildung ist sehr attraktiv für uns, deshalb haben wir uns auch dazu entschlossen, noch mal zur Schule zu gehen! Jetzt machen wir die Ausbildung zur Pflegefachfrau am Diakonie-Kolleg in Wolfenbüttel.
Leichter gesagt als getan
Dass es die generalistische Pflegeausbildung bisher noch nicht an der Schule gab, wird daran ersichtlich, dass es das ein oder andere Mal etwas holprig läuft. Schüler:innen und Lehrer:innen mussten sich erst einmal einfinden. Der Schulstoff ist sehr anspruchsvoll. Viel Zeit zum Verinnerlichen bleibt uns nicht. Ruckzuck ist das eine Thema abgearbeitet und das nächste beginnt. Doch gemeinsam lernt es sich leichter, wir sind eine tolle Klasse und haben tolle Lehrkräfte!
Praktische Erfahrungen während der Pandemie
Die Praxiseinsätze machen uns sehr viel Spaß. Zurzeit absolvieren wir unseren ersten externen Pflichteinsatz in der ambulanten Pflege. Wir haben uns eine Einrichtung gesucht und sind dort sehr zufrieden. Durch die Grippepandemie gibt es natürlich Veränderungen. Wir besuchen unsere Klienten und Klientinnen mit der Pflegefachkraft im eigenen Zuhause und es kommt nicht wie üblich nur eine Person zur Tür herein. Dass dies in Zeiten der Pandemie zu Unsicherheiten führt, ist verständlich. Damit haben wir gerechnet, denn wir betreten Räumlichkeiten von Hochrisikoklientinnen und -klienten. Höchste Vorsicht ist geboten, nette Umarmungen oder ein freundliches Händeschütteln bleiben leider aus. Dreimal in der Woche gehen wir außerdem zum Selbsttest ins Büro und werden auch geimpft.
"Die Schule macht sehr viel Spaß!"
Erste Pflichtveranstaltung bei Wind und Wetter
Dann kam im Februar ein massiver Wintereinbruch, mit dem einfach niemand gerechnet hatte. Wir standen vor großen Herausforderungen. Bevor wir an den jeweiligen Treffpunkten ankamen, waren wir schon durchgefroren und hatten nasse Socken. Pünktlich bei den Klienten und Klientinnen anzukommen, war unmöglich. Entweder blieben wir mit dem Auto stecken oder wir waren solidarisch und halfen anderen, die selbst nicht weiterkamen. Teilweise kamen wir nur sehr langsam voran, wo man überhaupt fahren konnte. Unsere Praxisanleiter:innen waren auch ängstlich, also mussten wir Ruhe bewahren und gut zureden. Viele Klienten und Klientinnen haben uns auch abgesagt, damit wir nicht extra den Weg zu ihnen auf uns nehmen mussten. Einige waren aber auf uns angewiesen und da hieß es: „Augen zu und durch“. Manchmal sind wir mehrere Stunden zu Fuß unterwegs gewesen und haben die Klient:innen besucht, kniehoch im Schnee. Wir sind sehr stolz, dass wir diese Tage gut überstanden haben. Das hat uns sehr zusammengeschweißt.
Grenzen der ambulanten Versorgung
Bei Wind und Wetter mit dem Auto unterwegs zu sein, kann unangenehm sein, wie wir am eigenen Leib erfahren haben. Das Handy ist der wichtigste Begleiter und enthält die Daten der Klienten und Klientinnen, Leistungen, Minuten und Abweichungen. Wenn beim Hausbesuch eine zusätzliche Hand gebraucht wird, ist niemand da. Wenn Personal krank wird, kann es auch passieren, dass Doppeldienste gefahren werden müssen.
Außerdem gibt es Zeitdruck, weil jede Pflegeleistung auf die Minute genau getaktet ist. Zusätzliche Leistungen, die notwendig, aber nicht vertraglich vereinbart sind, werden nicht erbracht. Zum Beispiel Haare kämmen, Betten machen oder den Müll rausbringen. Dabei gibt es viele Pflegekräfte, die ein großes Herz haben und diese alltäglichen Dinge trotzdem erledigen. Es ist nur leider keine Selbstverständlichkeit.
"Ein unvergessliches Erlebnis!"
Möglichkeiten der ambulanten Betreuung
Der Vorteil ist, dass es öfter am Tag Zeit zum „Abschalten“ gibt. Nach getaner Arbeit bei einem Hausbesuch geht die Tür zu und man kann während der Fahrt bis zum nächsten Hausbesuch kurz verschnaufen. Das ist im stationären Bereich oft kaum möglich, das Telefon klingelt meist sehr oft am Tag.
Schön ist es, die Klienten und Klientinnen in den Häuslichkeiten mit der Zeit gut kennen zu lernen. Die Menschen sind sehr dankbar, oft werden auch Kaffee und Kekse angeboten. Außerdem gibt es viel Interessantes, zum Beispiel werden alte Bilder oder Gegenstände gezeigt und dazu erzählt.
Vorfreude ist die schönste Freude!
Wir hatten bisher eine tolle und auch turbulente Ausbildungszeit! Wir sind gespannt und voller Erwartung auf viele weitere Erfahrungen in den nächsten zwei Jahren.
Wir freuen uns sehr darauf, zwei der ersten Pflegefachfrauen nach der Ausbildung zu sein.
"Man lernt nie aus!"
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